Jährlich landen unzählige Tonnen Abfall in der Umwelt - achtlos weggeworfen oder illegal entsorgt. Die Entsorgung des Abfalls aus Straßengräben, Gewässern, Wäldern oder von Parkplätzen ist mit enormen Kosten, hohem Arbeitsaufwand und negativen Folgen für Mensch und Tier verbunden. Auch wenn das Müllaufkommen und daraus folgend die Entsorgungskosten in den vergangenen Jahren zurückgegangen sind, will die Aktion "Sei keine Dreckschleuder" auch im 14. Jahr ihres Bestehens auf diese Missstände hinweisen und Bewusstsein schaffen.
Aus diesem Grund haben die Projektpartner – der ORF Burgenland, die Landesstraßenverwaltung, die Landesumweltanwaltschaft und der Burgenländische Müllverband - die Aktion in den vergangenen Jahren auf andere Bereiche wie Wege, Parkplätze, Gewässer, Wälder, etc. ausgeweitet. In allen Gemeinden werden Metalltafeln mit den neuen Sujets sowie Aufkleber erhältlich sein, die die Aktion sichtbar machen.
Radio Burgenland-Gewinnspiel "Lassen Sie sich pflanzen"
Erstmals gibt es begleitend zur Initiative das Radio-Gewinnspiel "Lassen Sie sich pflanzen – Wir pflanzen Ihnen einen Baum", bei dem in den drei Aktionswochen täglich ein Jungbaum auf Radio Burgenland verlost wird.
"Sei keine Dreckschleuder" – Müllvermeidungskampagne seit 2010
Der ORF Burgenland gestaltet für die Initiative „Sei keine Dreckschleuder" seit 2010 jährlich einen umfassenden Programmschwerpunkt in TV, Radio und Internet mit sogenannten "Beiträgen im Dienste der Öffentlichkeit". In drei Aktionswochen – vom 2. bis 22. Oktober 2023 – wird der ORF Burgenland in seinen drei Medien die Initiative erneut intensiv mit Spots und redaktionellen Beiträgen begleiten.
"Sei keine Dreckschleuder": Die Initiatoren
Verkehrslandesrat Mag. Heinrich Dorner: „An den rund 1.800 km Landesstraßen im Burgenland werden von den Mitarbeitern der Straßenverwaltung im langjährigen Durchschnitt rund 25.000 Arbeitsstunden für das Einsammeln des Abfalls an Straßen aufgewendet. Durch die Erweiterung des ‚Aktionsradius‘ auf Wege, Parkplätze und Gewässer wird eine höhere Breitenwirkung erreicht, mit der wir noch mehr Menschen ansprechen wollen. Denn: Das achtlose Wegwerfen von Abfällen bewirkt in der Natur viel Unheil, gefährdet lebende Tiere und verursacht unnötig hohe Kosten. Deshalb ist die Aktion ‚Sei keine Dreckschleuder‘ weiterhin so wichtig, um das Bewusstsein der Bevölkerung zu schärfen.“
Landesumweltanwalt DI Dr. Michael Graf: "Auch heuer beteiligt sich die Umweltanwaltschaft wieder an der Aktion 'Sei keine Dreckschleuder'. Obwohl der Virus noch sein Unwesen treibt, sind die gesellschaftlichen Probleme durch den zerstörerischen Angriffskrieg Russlands und die dadurch mit ausgelöste hohe Inflation bestimmt, besonders durch Heizkosten, Treibstoffe und Lebensmittel. Wenn es uns schlechter geht, rücken Themen wie Klima- und Umweltschutz schnell in den Hintergrund. Dieser Entwicklung gilt es entgegenzusteuern. Besonders Verpackungen diverser Fast-Food-Ketten und Getränkedosen an Straßenrändern und beliebten Treffpunkten in der freien Landschaft fallen nach wie vor sehr negativ auf. Hier ist noch mehr Bewusstseinsbildung erforderlich. In Zukunft wird man sicher über Strategien nachdenken müssen, die noch stärker bei der Zielgruppe ankommen. Ich denke diesbezüglich auch an eine intensivere Kooperation mit Schulen nach."
Michael Lampel und Georg Rosner, Obmänner Burgenländischer Müllverband (BMV): "Das achtlose Wegwerfen von Gegenständen in der freien Natur beschränkt sich schon lange nicht mehr auf die Ballungszentren, sondern ist auch in ländlichen Gemeinden, wie bei uns im Burgenland, unser ständiger Begleiter. Ein Hauptgrund für diese Art der Umweltverschmutzung sind die Lebens- und Essgewohnheiten unserer modernen Gesellschaft. In unserer schnelllebigen Zeit dominieren Fastfood- und Take-Away-Verpflegung. Nach dem Verzehr sind viele KonsumentInnen bestrebt, sich der Reste und Verpackungen so schnell wie möglich zu entledigen. So landen viele Überreste dieser 'fliegenden Verpackungen' achtlos weggeworfen in Straßengräben und verschandeln unsere Umwelt.
Diese Tatsache ist aber kein rein abfallwirtschaftliches Problem, denn es gibt genügend Möglichkeiten, um den Abfall legal zu entsorgen. Es handelt sich hier vor allem um ein gesellschaftliches Problem, wenn der Abfall nicht dort entsorgt wird, wo er hingehört. Es ist keine Frage der Infrastruktur und auch keine Frage der Information, sondern in erster Linie eine Frage der Motivation. Unter diesem Aspekt sehen wir auch unsere landesweite Kampagne. Sie soll bei den Betroffenen eine Verhaltensänderung bewirken und so einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung einer lebenswerten Umwelt liefern. Der BMV beteiligt sich aktiv an dieser Kampagne und wird auch versuchen, durch begleitende Maßnahmen das Problem 'Littering' zu entschärfen“.
ORF-Landesdirektor Mag. Werner Herics: "Im 14. Jahr der Kampagne 'Sei keine Dreckschleuder' möchten wir erneut auf das illegale Entsorgen von Müll aufmerksam machen und die Bevölkerung dazu aufrufen, verantwortungsbewusst zu handeln. Der ORF spielt eine wichtige Rolle bei der Bewusstseinsbildung, Information und Sensibilisierung für Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen. Dies ist deshalb so wichtig, weil die Herausforderungen im Bereich Umwelt und Nachhaltigkeit alle betreffen und eine breite Beteiligung und Information erfordern.
Der ORF engagiert sich auch abseits von dieser Kampagne mit dem Thema Umweltschutz – als Beispiel sei hier der nationale Programmschwerpunkt 'Mutter Erde' angeführt. Darüber hinaus hat der ORF Burgenland sein sehr engagiertes Ziel erreicht und produziert seit kurzem alle Informationssendungen nach den strengen Green-Producing-Kriterien des Österreichischen Umweltzeichens. Auch der Fuhrpark des ORF Burgenland wird derzeit sukzessive auf E-Autos umgestellt."
"Sei keine Dreckschleuder" ist eine Initiative von ORF Burgenland, der Landesstraßenverwaltung, der Landesumweltanwaltschaft und dem Burgenländischen Müllverband.